Fotoshooting Briefing: Die Basis gelungener Bilder

Nach über 600 Shootings und vielen Patzern habe ich meine Lektion gelernt: Ohne ein ordentliches Briefing kein Fotoshooting. Welche konkreten Fragen du mit dem Kunden klären solltest und warum, findest du in diesem Artikel, inkl. Download für die perfekten Outfits und am Ende eine vollständige Briefing-Vorlage.
Das Fotoshooting Briefing ist die Basis gelungener Bilder

Inhaltsverzeichnis

1. Was ist ein Fotoshooting Briefing?

Ein Fotoshooting Briefing beinhaltet alle wichtigen Details und Bedingungen, die für die späteren Aufnahmen wichtig sind. Es sind die aufbereiteten, gebündelten Informationen vom Kunden und Fotografen, (und von allen anderen Beteiligten) die relevant für den Shooting-Tag und für die Bilder sind.

2. Was ist kein Briefing?

In den 20 Jahren der Fotografie fallen mir immer wieder die selben 2 falschen Annahmen auf:

2.1. Fehler Nr. 1: Bildideen sind kein Briefing!

Kreative Motive oder eine ausgefallene Bildsprache sind zwar wichtig, aber noch lange kein vollwertiges Briefing.

Damit das Shooting

  • entspannt abläuft,
  • ihr ohne Leerlauf effektiv arbeitet, weil ihr für alle doofen Zufälle vorgesorgt habt und die logische Abfolge organisiert habt
  • und am Ende die Bilder rauspurzeln, die wirklich nützlich und in allen Belangen passend sind,

braucht es deutlich mehr, als nur ein paar lose Ideen!

2.2. Fehler Nr. 2: Outfit,- Hintergrund-Tipps sind kein Briefing!

Welche Outfits für das Shooting angedacht sind, ist ebenso ein wichtiger Teil-Aspekt, wie die passenden Hintergründe festzulegen – aber eben nur ein kleines Detail.

Bevor ihr überhaupt wisst, welche Klamotten zum Shooting passen, musst ihr z.B. wissen, welche Aussage die Fotos haben sollen oder wo ihr fotografiert.

Die Wahl des Hintergrundes hängt z.B. davon ab, ob ein Text auf das Bild kommt oder mit welchem Licht ihr fotografiert.

In den 2 PDFs „Workflow & Shootingvorbereitung für Businessfotografen gebe ich viele konkrete Tipps zu Outfits & Co:

3. Wofür ist ein Briefing gut?

Ziel des Briefings ist, dass das Shooting erfolgreich wird:

  • ihr bekommt die richtigen Bildergebnisse
  • du hast die Erwartungen deines Kunden getroffen
  • ihr habt Geld, Zeit & Arbeit bestmöglich investiert

4. Wer ist für das Briefing zuständig?

Für das Briefing sind meiner Meinung nach sowohl dein Kunde, als auch du verantwortlich.

Dein Kunde muss wichtige Angaben – z.B. über sein Business liefern:

  • Worum geht es hier überhaupt?
  • Für welche Zwecke werden die Fotos eingesetzt?
  • Was sollen die Bilder bewirken?
  • Gibt es Bildbeispiele, negative, wie positive?
  • Skizze der Website, für die die Bilder geschossen werden
  • Infos zum Location (wenn die Fotos vor Ort entstehen), etc…

Du solltest dich über folgende Punkte einen konkreten Plan machen wie z.B.:

  • Effizienter Ablauf
  • Eine adäquate technische Vorbereitung
  • Eine zu den Motiven und Marke passende Bildsprache
  • Nutzungsrechte, etc…

… und sie am Ende zusammen mit den Infos des Kunden aufbereiten und in einem verständlichen Briefing zusammenfassen.

Eine klare Kommunikation zwischen dir und deinem Kunden ist essentiell. Solange es offene Fragen, unausgesprochene Sorgen und Unsicherhiten gibt, ist das Briefing lückenhaft oder nicht konkret genug.

Gehe erst dann in’s Shooting, wenn du das Gefühl hast, dass alle Punkte geklärt sind und jedes Detail vorbereitet ist.

5. Wann brauchst du wirklich ein Briefing?

5.1. Shooting-Arten

Es gibt Shooting-Arten, bei denen sich ein großes Briefing erübrigt, wie z.B. bei schnellen Bewerbungsfotos oder Profilbilder für LinkedIn. Hier geht es häufig um Einzelfotos, also reicht meistens eine 20-minütige Vorbesprechung, welcher Hintergund, welches Bildformat, welcher Ausschnitt benötigt werden.

Bei Brand-Fotos, Moodbildern, Imagefotos, einer Unternehmensreportage/Visual Storytelling, etc… brauchst du unbedingt ein genaues Fotoshooting Briefing.

5.2. Auftragsvolumen

Je größer der Shooting-Auftrag ist, umso wichtiger wird ein Briefing.

Bedenke, dass du für diese Arbeit Zeit brauchst, wenn du sie gewissenhaft machst. Sie gehört aus meiner Sicht im Bereich Brand-Fotos zur professionellen fotografischen Arbeit dazu, die in Rechnung gestellt wird.

Abgesehen vom Briefing-Dokument lernt ihr euch durch den intensiven Austausch auch auf der menschlichen Ebene deutlich besser kennen. Das ist wichtiger Nebeneffekt, der eurem Shooting zu Gute kommt.

6. Was kann ohne Briefing passieren, wenn die Fotos nicht gelungen sind?

Vielleicht hattest du schon mal die eine oder andere Reklamation von Kunden:

  • Die Bilder waren zwar technisch gut, aber für die Website unbrauchbar
  • Die Motiv-Ideen passten zur Marke, aber die Bildpsrache ist komplett schieß gelaufen

Falls dein Kunde in solchen und ähnllichen Fällen es versäumt hat, dir eine genaue, schriftliche Anweisung zu geben, kann diese Regelung greifen:

Der Centralverband Deutscher Berufsfotografen Bundesinnungsverband schreibt in seinen AGBs:
Hat der Auftraggeber dem Fotografen keine ausdrücklichen Weisungen hinsichtlich der Gestaltung der Lichtbilder gegeben, so sind Reklamationen bezüglich der Bildauffassung sowie der künstlerisch-technischen Gestaltung ausgeschlossen. Wünscht der Auftraggeber während oder nach der Aufnahmeproduktion Änderungen, so hat er die Mehrkosten zu tragen.

Ich denke, dass das einleuchtet: Auf welcher Basis möchte sich jemand beschweren, der keine, oder keine gründlichen Infos geliefert hat? Fotografen mit Glaskugel sind rar. Und es wäre sehr, sehr ärgerlich, wenn Zeit, Geld und Mühe wegen Schlendrian verpuffen.

Ohne genauen Angaben vom Kunden würde ich kein Brand-Shooting machen.

6. Die wichtigsten Punkte eines guten Briefings

Ein gutes Briefing beinhaltet:

  • Angaben für dein Business
  • Beteiligte des Shootings
  • Zeitplan (Datum, Reihenfolge, Dauer)
  • Ort (Locations, Räume, Sets, Hintergründe)
  • Ausstattung & Ausrüstung
  • Nutzungsrechte
  • Bildsprache & Vorgaben der Nachbearbeitung
  • Motive & Beispielfotos
  • Outfits & Accessoires
  • Fotos an die Website anpassen
  • Abgabetermin & Auslieferung der Dateien
  • Zahlungsvorgang

7. Fazit

Du kannst auch ohne ein Fotoshooting Briefing arbeiten, aber rechne damit, dass dein Shooting wahrscheinlich angespannt und anstrengend wird. Die Bildresultate können am Ende zwar technisch gut und auch ästhetisch schön sein – was aber bei Website-Fotos und Brand-Fotos aller Art zählt, ist ihre Werbewirksamkeit.

Die allgemeine Regel heißt: So gut du dich kümmerst, so gut werden deine Fotos.

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